BADIA · ABTEI UND DIE DOLOMITEN

Das Gadertal gehört zusammen mit Gröden, Fassa, Bucehnstein/Col und Ampezzo zu den füfn Dolomitentälern, wo Ladinisch gesprochen wird. Diese fünf Täler sind verwaltungsmäßig aufgeteilt auf zwei Regionen (Trentino-Südtirol und Veneto) und drei Provinzen (Gadertal-Groden gehören zu Bozen, Fassa zu Trient, Buchenstein/Colle Santa Lucia und Ampezzo zu Belluno).

Das in diesen Tälern gesprochene Ladinisch ist überall etwas anders, aber man versteht sich untereinander. Auch im Gadertal unterscheidet man sprachlich drei Varianten: badiot im oberen Tal, ladin im mittleren Tal und mareo in Enneberg.
Das Gadertal ist in fünf Gemeinden gegliedert: Enneberg, St. Martin in Thurn, Wengen, Abtei und Corvara.

Die Gemeinde Abtei setzt sich zusammen aus den Dörfern Badia/Abtei, La Ila/Stern und San Ciascian/St. Kassian; die Gemeinde zählt derzeit (2011) 3.358 Einwohner.

Das Dolomitengebiet war bereits vor über 2000 Jahren von rätischer Bevölkerung besiedelt. Im Jahr 15 v.Ch. beauftragte Kaiser Augustus seine Stiefsöhne Drusus und Tiberius mit ihrer Armee die Alpen zu erreichen und zu unterwerfen. Aus dem Zusammentreffen der einheimischen Sprache mit dem Lateinischen ist die ladinische Sprache hervorgegangen; sie wurde fürher im gesamten Alpenraum gesprochen.

Heutzutage findet man diese nur mehr in den oben genannten Tälern, in Graubünden (Schweiz) und Friaul.

In der Provinz Bozen ist Ladinische als dritte Amtssprache anerkannt, neben Deutsch und Italienisch. Mit dem ersten Autonomiestatut de Jahres 1948 sind die Ladiner als ethnische Volksgruppe anerkannt worden und 1951 als Sprachgruppe.

Infolge des 2. Autonomiestatutes ist die paritätische ladinische Schule in Gröden und Gadertal 1972 gesetzlich verankert worden. Unter "Paritätische Schule" versteht man, dass die Hälfte der Fächer auf Deutsch und die Hälfte auf Italienische unterrichtet werden, dazu kommen noch zwei Ladinischstunden pro Woche. Neben Italienisch und Deutsch wird von der vierten Grundschule aufwärts auch Englisch gelehrt.

ABTeI: Pedraces UND ST. LEONHARD

Das Wort "Pedraces" könnte vom Namen zweier großer Steinblöcke neben der Gader kommen (eines davon befindet sich direkt neben der Ustaria Posta) vom Lateinischen PETRA + ACEA).

Pedraces ist vor allem durch den Fremdenverkehr infolge der zahlreichen Hotels und der touristichen Infrastrukturen bekannt geworden. Ebenso begegnet man verwaltungsmäßigen und wichtigen sozialen Infrastrukturen die für eine Ortschaft notwendig sind.


Von za. 1860 bis nach 1950 gab es in Pedraces ein Schwefelbad im Betrieb. Die entsprechende Quelle "Pantan Saré" dieses Wassers befindet sich etwas oberhalb Pedraces. Besonders Deutsche Gäste schätzten Pedraces als Ferienort sehr.

 

In das historische Zentrum der Fraktion San Linert / St. Leonhard befand sich seit alters schon eine Kirche. Die erste den heiligen Leonhard und Jakob geweihte Kirche Scheint um 1347 erbaurt worden zu sein. Die heutige Barockkirche ist 1778 vom Baumeister Franz Singer 1724-1789) aus Götzens in Tirol erbaut worden und Mathäus Günther (1905-1788), Direktor der Augsburger Kunstakademie, hat sie kunstvoll ausgemalt. Von der alten Kirche ist lediglich der 52 Meter hohe gotische Turm übrig geblieben.

Interessant scheint auch das Gasthaus "Weißes Kreuz", um 1614 erbaut auf Antrag des Gerichtes Enneberg und restauriert 1731. Auf der Talseite findet sich ein Fresko von Franz Angel Rottonara (1848 - 1938) die Äbtissin Gisela von Sonnenburg darstellend. Die rechte Seite des Tales unterstand bis 1785 dem Kloster Sonnenburg bei St. Lorenzen; die Bauern waren dem Kloster zinspflichtig.

Holimites

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Alta Badia

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